Unter bestimmten Umständen hat die EU- Kommission nun gegen erhebliche Widerstände Atomkraft und Gas als nachhaltig eingestuft.
Deutschland war gegen grünes Öko Label für Atomkraft
Seit dem 31.12.2021 wurde über die EU-Taxonomie beraten, ob und unter welchen Voraussetzungen Energie aus Atom- und Gaskraft als nachhaltig gelten.
So sind Kernkraftwerke bis 2045 ab jetzt als nachhaltig klassifiziert, sofern sie ein konkretes nachhaltiges Konzept für die Endlagerung der Atomabfälle spätestens ab 2050 vorlegen können.
Gaskraftwerke werden von der EU Kommission als grün eingestuft, sofern ein CO2- Emissionslimit von 270 Gramm je Kilowattstunde eingehalten wird. Die Bedingungen können auch rein rechnerisch erfüllt werden, wenn bestimmte Werte innerhalb eines Zeitraums von 20 Jahren nicht überschritten werden.
Deutschland war gegen die Einstufung von Kernenergie als grüne Energie, unterstützte dafür das Ökolabel für Energie aus Gaskraft und setzte sich für eine weitere Lockerung der Auflagen ein.
„Vielleicht nicht perfekt“ jedoch “eine echte Lösung”
Die zuständige EU-Kommissarin Mairead McGuinness bezeichnet den Rechtsakt selber als “vielleicht nicht perfekt”, er sei jedoch “eine echte Lösung” wenn die EU bis 2050 klimaneutral werden möchte. Für dieses Ziel seien nach Einschätzung der EU jedes Jahr Investitionen von 350 Milliarden Euro nötig.
Das EU-Parlament und die EU-Mitgliedstaaten haben jetzt noch vier Monate Zeit, um den Beschluss zu verhindern. Ohne Mehrheit im Parlament oder einem Veto von 20 der 27 EU-Mitgliedstaaten ist es nicht wahrscheinlich, dass der Rechtsakt noch gestoppt werden kann.
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